Besonderheit
Dieser Leinenstoff, sogenannter «Schwingerhosen-Stoff», ist typisch für die Schweiz. Er dient dazu, beim Schwingen den Kontrahenten in den Griff zu bekommen. Darum gehört der Stoff zum Robustesten und Urtümlichsten, was man sich im Textilen vorstellen kann.
Früher, als es in der Schweiz noch keine Baumwolle gab, war Leinen eines der meistverwendeten Gewebe. Die Flachspflanze, aus der das Garn gewonnen wird, somit weit verbreitet. Stoffe in dieser Art, prägten die Erscheiungung der Kleider bis ins 18. Jahrhundert.
Beschaffenheit
100% Leinen-Gewebe in Köper-Bindung, aus reinem Leinen im Zettel (Längsgarne) wie im Schuss (Quergarne), mech. gewebt (EU).
In der Struktur regelmässig gerippt, leicht glänzend und sehr fest im Griff. Vorder- und Rückseite unterschiedlich.
Je nach Herstellcharge, weist der seitliche Abschluss eine verstärke Webkante in unterschiedlicher Ausführung auf. Sie erscheint mit verdichtet eingezogenen Kettfäden (Längsgarne) und teilweise gelocht. Die feinen Löcher entstehen durch Klippen (spitzige Nadeln), die den Stoff beim Herstellprozess spannen und vorwärts bewegen.
Massdifferenzen von +/– 3% sowie leichte Farbabweichungen aus getrennten Garn-Chargen sind produktionsbedingt gegeben und stellen keinen Mangel dar.
Ausrüstung
Gewebe gewaschen, ansonsten unbehandelt.
Ein anfängliches Einlaufen (2-5%) ist normal. Das Gewebe wurde nur ausgewaschen und muss noch seine Form finden. Wir empfehlen daher dringend, den Stoff vor dem Konfektionieren zu waschen!
Pflege
- Vor dem ersten Waschen das Gewebe über Nacht in Essigwasser (50% Weisswein-Essig, 50% Wasser) einlegen! Das hält die Farben schön und lässt das Leinen quellen. Denn gut gewässert, wird das Leinen noch sauberer.
- Bügeln mit guter Hitze, leicht feucht oder mit Dampf.
